abacus beim KI Workshop in Werder an der Havel

Im Rahmen eines Workshops zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) sind Mitarbeiter und der Geschäftsführer von abacus der Frage auf den Grund gegangen, wie man mit Hilfe von künstlicher Intelligenz die Absatzplanung verbessern kann.  An dem dreitägigen Intensivseminar in Werder an der Havel, das vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin organisiert wurde, nahm auch Martin Frevert, Geschäftsführer von Primavera als anerkannter Hersteller von hochwertigen Aromatherapie- und Naturkosmetikprodukten, teil um die konkreten Anforderungen aus Sicht eines abacus Bestandskunden zu schildern. Betreut wurde der Workshop von Coaches der D-School und von Mitarbeitern des Hasso-Plattner-Institut aus Potsdam.

 

Zielsetzung: Optimierte Absatzplanung

Ziel des Seminars war es zu evaluieren, wie mit Hilfe von KI die Absatzplanung von Verkaufsartikeln verbessert werden kann, die für ein Unternehmen von großer Bedeutung ist. In Verbindung mit Ressourcenlisten, die im Sage 100 Produktionsmodul erfasst werden, stellt die Absatzplanung das Fundament für eine effektive Disposition dar. Schon vor vielen Jahren hat abacus eine Sage 100 Erweiterung zur verbesserten Disposition programmiert um auf Basis von Absatzplänen und Ressourcenlisten Dispositionsvorschläge zu berechnen.

Die Realität hat jedoch gezeigt, dass nur wenige Unternehmen für jeden Artikel langfristige Absatzpläne erstellen, die für Produktionsunternehmen enorm wichtig sind, um beispielsweise  Rahmenverträge für wichtige Materialien oder Verpackungen zu vereinbaren. Die gängige Praxis ist oft davon geprägt, dass mit einem Lieferanten ein Rahmenvertrag für ein Jahr im Voraus vereinbart wird, um Konditionen längerfristig zu sichern. Die Absatzplanung muss aber stets im Zusammenhang mit einer effizienten Lagerwirtschaft gesehen werden. Nur wenn man realistisch einschätzen kann, wann etwas verkauft wird, kann man rechtzeitig und ausreichend Waren bestellen, die für die Produktion benötigt werden. Hinzu kommt, dass bei Waren mit kurzen Mindesthaltbarkeitsdaten, wie in der Lebensmittelindustrie nicht großzügig auf Vorrat bestellt werden kann und darf. Zu groß wäre die Gefahr, dass die Ware noch vor der eigentlichen Produktion entsorgt werden muss. Diese und andere Tatsachen sind gute Gründe, eine sorgfältige Absatzplanung umzusetzen. Und das war auch der Grund, warum abacus an dem Seminar teilgenommen hat: Es geht Unternehmen, die mit der Sage 100 arbeiten, darum mit Hilfe von KI zu einer soliden Absatzplanung zu kommen und auf diesem Weg den Geschäftserfolg zu optimieren.

Vorgehensweise: Was wurde in den drei Tagen gemacht?

Schritt 1: Problemdefinition

Im ersten Schritt wurde das Problem klar definiert. Aus Sicht eines Geschäftsführers oder Vertriebsleiters ist es oft sehr umständlich für jeden Artikel eine langfristige Absatzplanung zu erstellen. Ziel ist es daher, automatisiert einen Absatzplan zu erstellen, der die Grundlage für eventuelle weitere manuelle Anpassungen ist. Übergeordnetes Ziel ist es dabei, einerseits die Lagerbestandskosten zu senken und gleichzeitig die Lieferfähigkeit zu erhöhen. Das führt letztendlich zu Kosteneinsparungen und erhöht die Kundenzufriedenheit.

Schritt 2: Einen Prototypen erstellen

Da die Problemstellung und der Lösungsansatz klar waren, konnten die Prototypen für eine Lösung schnell entwickelt werden. Sie bestehen im Wesentlichen aus vier Bestandteilen:

  1. Datensammlung auf Basis der Daten aus der Sage 100 und ggf. Anreicherung der Daten durch externe Quellen.
  2. Zwei Rollen/Personen sind dafür verantwortlich, die Daten zu bewerten um so eine gute Datenqualität sicherzustellen. abacus-Kunden sollten zukünftig im Rahmen der Datensichtung möglichst wenig Aufwand haben und durch abacus effizient unterstützt werden.
  3. Datenaufbereitung mit Hilfe des passenden KI-Modells.
  4. Das Ziel besteht darin, auf Knopfdruck je Artikel einen spezifischen Absatzplan zu erstellen.

Schritt 3: Daten sammeln und kategorisieren

In der Sage 100 Warenwirtschaft und den abacus Zusatzmodulen sind viele relevante historische Daten vorhanden. Das ist ein enormer Vorteil, da diese Daten „nur“ extrahiert und strukturiert werden müssen.

Als langjähriger Sage Partner und exzellenter Kenner des Back-Ends der Sage 100 und den damit verbundenen Datenbankstrukturen sowie zertifizierter Independent Software Vendors ist abacus in der Lage, Zusatzmodule zu entwickeln, die sich bereits über zwei Jahrzehnte bewährt haben und einer ständigen Entwicklung zum Nutzen der Kunden unterliegen. Dipl.-Ing. Thomas Kluth, abacus Geschäftsführer: „Unser Vorteil ist, dass wir genau wissen, an welchen Stellen wir welche Information in der Datenbank finden und wie die jeweiligen Zusammenhänge sind.“ Wertvolle Informationen finde man beispielsweise in den Einkaufs- und Verkaufsbelegen, aber auch über Informationen aus dem Lager und den Stammdaten.

Demzufolge wurde in der  weiteren Diskussion überlegt, was generell Einfluss auf die Absatzmengen hat. So erhält man einen profunden Überblick, welche externen Informationen ggf. noch hinzugezogen werden können. Gerade für die Lebensmittel- und Kosmetikbranche ist es zum Beispiel wichtig, die Feiertage und ggf. das Wetter zu berücksichtigen

Schritt 4: Daten aufbereiten

Für die Verwendung von KI ist es extrem wichtig, eine hohe Datenqualität zu gewährleisten. Deshalb wird sich abacus kurzfristig darauf konzentrieren, für ausgewählte Beispielartikel die Daten aus der Sage 100 zu extrahieren, so dass eine Datenbasis zur Verfügung steht, mit der die KI getestet werden kann. Die erfolgt natürlich nur in vorheriger Absprache mit dem Kunden von abacus.

Schritt 5: KI-Modell erstellen

Durch die intensiven Diskussionen mit den KI-Experten vom Hasso-Platter-Institut hat sich gezeigt, dass im ersten Schritt als KI-Modell eine Regressionsanalyse erstellt werden sollte. Das bedeutet, dass berechnet wird, welche Faktoren einen signifikanten Einfluss auf den Absatz haben. Langfristig ist es aber auch einer Diskussion wert, über neuronale Netze nachzudenken, um noch mehr Faktoren und deren Einflüsse untereinander zu berücksichtigen.

Wie geht es jetzt weiter?

Die nächsten Wochen wird abacus dazu nutzen, intensiv an einem Zusatzmodul für eine erweiterte Absatzplanung zu arbeiten. Das bedeutet, dass Daten aus den Datenbanken extrahiert und KI-Modelle getestet werden, um eine möglichst hohe Prognosegenauigkeit zu erzielen.

Wenn Sie schon jetzt Interesse an diesem Modul haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail oder rufen Sie uns an. Um über die weitere abacus Entwicklung auf dem Laufenden zu bleiben, können Sie auch unseren Newsletter abonnieren.