Automatisiert Bestellmengen für unterschiedliche Standorte berechnen

Es kommt nicht selten vor, dass ein Unternehmen mehrere Standorte hat. Das geht manchmal schneller als erwartet, weil zum Beispiel die vorhandenen Lagerflächen nicht mehr ausreichen oder weil die Produktion ausgeweitet oder an einen anderen Standort verlegt wird. Sobald ein Unternehmen jedoch über mehrere Standorte verfügt, müssen auch im ERP-System mehrere Aspekte berücksichtigt werden um eine schnelle und zuverlässige Disposition zu gewährleisten.

Welchen Einfluss haben mehrere Unternehmensstandorte auf den Einkauf?

Die folgenden fünf Aspekte verdeutlichen, was generell beachtet werden muss, wenn man über mehrere Standorte verfügt und automatisiert Bestellmengen je Standort berechnen möchte.

1. Je Standort muss der Lagerbestand eines Artikels geführt werden.

Das bedeutet, dass im ersten Schritt einem Standort bestimmte Lagerorte zugewiesen werden müssen. Dadurch ist dann klar ersichtlich, welche Lagerorte zu welchen Standorten gehören. Lagerort A gehört z. B. zum Standort Hamburg und Lagerort B zum Standort Bremen. Wenn ein Artikel also am Lagerort A einen Bestand von 100 und am Lagerort B einen Bestand von 50 hat, weiß das System, wo wie viele Artikel liegen. Diese Information wird dann bei der Generierung des Bestellvorschlags je Standort berücksichtigt. Um die Auswertungen zu vereinfachen ist es hilfreich den Lagerort nach dem Standort zu benennen und nicht nur mit Zahlen oder Buchstabenkombinationen zu arbeiten.

2. Bei der Einkaufs- und Verkaufsbelegerfassung müssen die Standorte mit erfasst werden.

Wenn man einen Einkaufsbeleg, also z.B. eine Bestellung, erstellt, ist man in der Regel gezwungen eine Lieferanschrift anzugeben. Dadurch wird dann deutlich, wohin die Ware geliefert wird. Somit ist es möglich diesen geplanten Zugang für den jeweiligen Standort mit zu berücksichtigen. Bei der Erstellung von Verkaufsbelegen ist es ebenfalls sehr wichtig, dass die Mitarbeiter bei einer Auftragsbestätigung darauf achten, mit anzugeben, aus welchem Standort die Ware ausgeliefert werden soll. Diese Information ist wichtig, damit für die Berechnung der zukünftigen Warenbestände je Standort der Abgang berücksichtigt wird.

3. Bei Fertigungsaufträgen müssen die Standorte der Produktion mit aufgeführt werden.

Bei der Erstellung eines Fertigungsauftrages muss darauf geachtet werden, dass vermerkt wird an welchem Standort die Produktion stattfinden soll. Es ist wichtig dies zu bestimmen, da nur so für die Berechnung der zukünftigen Warenbestände je Standort die Materialab- und -zugänge der Produktion Berücksichtigung finden. Das bedeutet, dass zum einen die Materialabgänge der Rohware für die Produktion und zum anderen die Materialzugänge der Fertigwaren mit betrachtet werden.

4. Meldebestände je Standort und Artikel bestimmen.

Um sich automatisiert einen Bestellvorschlag für Artikel je Standort zu erstellen, ist es notwendig, dass vorab je Artikel und Standort manuell ein Meldebestand bzw. Mindestbestand erfasst wird. Das heißt, dass festgelegt wird, wie viele Artikel mindestens immer auf Lager sein sollten. Wenn dieser Bestand erreicht wurde, wird der Artikel automatisch bei den Bestellvorschlägen berücksichtigt. Der Disponent kann dann noch selbst entscheiden, wie viel von dem Artikel tatsächlich bestellt werden sollte.

5. Bestellmengen je Standort automatisch berechnen

Wenn die vier vorherigen Schritte beachtet wurden, kann das ERP-System automatisch unter der Berücksichtigung der Zu- und Abgänge die benötigten Bestellmengen je Standort berechnen. Das bedeutet, dass für jeden Standort separate Bestelldispositionsstapel erstellt werden. Auf dieser Basis können dann die Bestellungen ggf. nochmals angepasst werden und werden dann an den Lieferanten verschickt.

 


abacus Zusatzmodul für die Sage 100 um automatisch Bestellvorschläge je Standort zu erstellen

In der Sage 100 ist es im Standard leider nicht möglich, automatisch Bestellvorschläge je Standort zu erstellen. Die Standard-Disposition der Sage 100 kann nur mit einem Meldebestand umgehen und berücksichtigt dann unabhängig von den Standorten den Meldebestand des Artikels. Das bedeutet, dass der Disponent selbst berechnen muss, wie die berechnete Bestellmenge auf die verschiedenen Standorte zu verteilen ist. Letztendlich bedeutet es, dass der Disponent sehr viel mehr Arbeit hat. Es müssen zusätzliche Nebenrechnungen erstellt werden oder die Lagerbestände sind deutlich zu hoch, weil der Einkauf lieber etwas mehr bestellt damit es keine Verzögerungen z. B. in der Produktion gibt. Aufgrund dieser fehlenden Funktionalität innerhalb der Sage 100 und diversen Kundenanfragen hat abacus die Sage-Disposition um das Arbeiten mit Standorten erweitert, so dass automatisch Bestellvorschläge je Standort erstellt werden. Mit diesem Zusatzmodul von abacus und der richtigen Erfassung der Standorte bei den Einkaufsbelegen, Verkaufsbelegen und Fertigungsaufträgen kann sich der Einkauf viel Zeit ersparen und die Lagerbestände je Standort können langfristig optimiert werden. Nähere Informationen zu diesem Zusatzmodul von abacus finden Sie hier.

Wenn Sie Fragen zu dem Thema oder zum Zusatzmodul von abacus haben, schreiben Sie bitte eine E-Mail an Britta Knüppel bknueppel@abacus-edv.de oder rufen Sie uns direkt an (Telefon: +49 38852 601-0).